Eröffnung der Wasserfluglinie am Landeponton, 1925. Foto: Staatsarchiv Hamburg.
Von Birgit Gewehr
Am 10. August 1925 eröffnete Altonas Oberbürgermeister Max Brauer die Wasserfluglinie Altona-Dresden auf der Elbe am heutigen Hans-Leip-Ufer. Die F13-Maschinen der Junkers Luftverkehr AG sollten nun regelmäßig zwischen der damals noch selbstständigen Stadt Altona und der sächsischen Landeshauptstadt verkehren, Zwischenstopp war Magdeburg. Die Passagiere, vor allem Geschäftsleute, kauften ihre Tickets in einer Holzbaracke am Elbufer und wurden zum Landeponton gerudert. Die sogenannte Blaue Linie war Europas erste Wasserflugverbindung. Doch nach einem Jahr musste der Flugbetrieb eingestellt werden, da die Konkurrenz des neu ausgebauten Hamburger Flughafens in Fuhlsbüttel zu groß war. Seit den 1990er Jahren befindet sich an der Stelle des ehemaligen Abfertigungsterminals ein Ausflugslokal.
Abfertigungsunterstand der Junkers Verkehr AG am Elbufer, 1925. Foto: Staatsarchiv Hamburg.
Der Verkauf der Flugtickets fand in einer Holzbaracke direkt am Elbufer statt. Von dort aus ruderte ein Neumühlener Bootsvermieter die Fluggäste mit seinem Boot zum Startponton. Schaulustige und Badegäste beobachteten 1925 die Eröffnungsfeierlichkeiten der „Blauen Linie“ und den Start des Wasserflugzeugs. An der Stelle des ehemaligen Terminals eröffnete 1991 die „Elbkate“ – ein Ausflugslokal, geführt von einem gebürtigen Bayern. 2017 wechselte das Lokal, nun unter dem Namen „Strandhaus“, den Besitzer.
Max Brauer und Festgäste vor dem ersten Start, 1925. Foto:
Staatsarchiv Hamburg.
Auf dem geschmückten Landeponton nahmen honorige Altonaer Bürger, zahlreiche Stadtverordnete, Vertreter von Handwerkskammer, Polizei, Reichsbahn und der Junkers Luftverkehr-Gesellschaft an der Eröffnungsfeier teil. Oberbürgermeister Max Brauer hielt vom Führersitz der Maschine aus eine Ansprache. Dann startete der Pilot die F13 unter dem Jubel der Passagiere. An Bord waren drei Mitglieder des Altonaer Magistrats und ein Journalist. Täglich außer sonntags verkehrten nun zwei Wasserflugzeuge namens „Silbermöwe“ und „Wildente“ frühmorgens und nachmittags zwischen Altona und Dresden. Der Flug dauerte viereinhalb Stunden. Neben den Passagieren wurden Eilbriefe, Pakete und Frischfisch vom Altonaer Fischmarkt transportiert.
Junkers F13, 1919. Foto:
Lufthansa Bildarchiv.
Die F13 der Junkers Werke Dessau war seit 1919 auf dem Markt und damit das erste Flugzeug für den wirtschaftlichen Luftverkehr. Im Bild ist sie zu sehen mit einem Fahrwerk statt mit einem Schwimmergestell. Sie bot Platz für vier Passagiere. Der Sozialdemokrat Max Brauer, Altonas Oberbürgermeister von 1924 bis 1933, wollte die selbstständige Großstadt Altona mit der Wasserfluglinie an das innerdeutsche Flugnetz anbinden. Zunächst übernahm Anfang 1926 noch die Deutsche Luft Hansa AG den Betrieb. Doch Hochwasser und Eisschollen behinderten den Flugverkehr. Bei Kälte blieben die Passagiere aus. Sie bevorzugten den aufstrebenden Flughafen in Hamburg-Fuhlsbüttel. Zudem entsprachen die Flugzeuge nicht mehr dem technischen Standard. Zum Sommerende 1926 musste die „Blaue Linie“ ihren Dienst einstellen.
Erster Bergungsversuch des Findlings, 1999. Foto:
Gunnar Ries, Wikimedia, Creative Commons CC BY-SA 2.5.
Der „Alte Schwede“ ist ein 217 Tonnen schwerer Findling aus dem schwedischen Småland. Er wurde in der Elster-Eiszeit nach Hamburg transportiert. Bei Ausbaggerungsarbeiten zur Elbvertiefung wurde der 400.000 Jahre alte Felsbrocken entdeckt. Ein erster Bergungsversuch am 18. Oktober 1999 mit einem Schwimmkran schlug fehl, denn der Findling riss sich los und versank wieder in der Elbe. Beim zweiten Versuch wurde er gehoben und von einem Schwimmkran am Elbufer abgesetzt. In Deutschland gehört er zu den größten Findlingen. Landesweit ist er der älteste seiner Art. Der Gletschertransport hat deutliche Spuren an seiner Oberfläche hinterlassen: An seiner Nordseite finden sich Schrammen, die entstanden sind durch Kontakt mit anderen Gesteinsbrocken.
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